Auf frischer Tat ertappt

Veröffentlicht am 19. August 2022 um 19:03

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Zum Preis von nicht mal zwei Euro kannst du dir im Hostel dein Frühstück zubereiten lassen: Eierspeis oder Omlett, Banana Pancakes oder gebratene Nudeln mit Ei. Um für den heutigen Tag genügend Kraft zu tanken, entschied ich mich für Eierspeis und Bananen als Nachtisch.

Um die Mittagszeit herum versammelten wir uns, um Fahrgemeinschaften zum Strand zu bilden und ich konnte mit einem Typen aus Indien am Roller mitfahren. Als er schon die erste, bereits auf rot umgeschaltete, Ampel übersah und einfach noch über die Kreuzung bretterte (er war zu sehr damit beschäftigt Smalltalk mit mir zu führen), beschloss ich ihn ab und zu auf den Verkehr hinzuweisen. "Oh yes, it's red!", sagte er bei der nächsten Ampel und blieb gerade noch so mitten am Zebrastreifen stehen. Ach herrje, da bin ich ja richtig froh, dass die Strecke nur 2km beträgt.

Wir kamen alle unversehrt am Kuta Beach an und wollten uns an's Surfen wagen. Mit dabei waren der Inder, eine Polin, zwei Luxemburgerinnen, Tolga aus der Türkei vom letzten Bericht, ein Österreicher (tatsächlich der erste Steirer, den ich jemals auf fernen Reisen getroffen habe), ein einheimischer Mitarbeiter des Hostels und ich. Uns wurde jedoch sehr schnell klar, dass wir DA jetzt wohl eher nicht ins Wasser gehen würden. Die Wellen waren riesig und für Anfänger definitiv ungeeignet. Zudem war es windig, was das Surfen selbst für erfahrene Surfer unangenehm macht.

Da sich die Situation auch nach über einer Stunde Wartezeit nicht besserte, beschlossen die Surf Lehrer, es einfach trotzdem zu wagen: Wer heute surfen möchte, kommt also mit (selbst wenn die Wellen immer noch zu hoch und zu wild waren). Spielverderber wollte ich auch keiner sein, also zog ich mir mein Surfshirt über, dehnte mich etwas und war mit von der Partie. Jeder bekam seinen eigenen Instructor.

Kurz und knapp: Es hat trotzdem Spaß gemacht, ich stand mehrmals erfolgreich am Board und nach zwei aktiven Stunden hatten wir uns ein gemütliches Zusammensitzen bis zum Sonnenuntergang verdient. Ein paar Jungs spielten Gitarre und einige weitere Leute aus dem Hostel hatten sich inzwischen zu uns dazugesellt.

Doch einer fehlte: Der Inder hatte sich heimlich aus dem Staub gemacht und wurde an diesem Tag nicht wieder gesehen. Kann wohl daran liegen, dass uns drei Mädls aufgefallen war, dass der Typ uns heimlich im Bikini mit dem Handy gefilmt hatte. Immer wenn er in die andere Richtung blickte, drückte er seitlich auf die Tasten und bewegte die Kamera des Handys in unsere Richtung. Nicht nur einmal, nein - die ganze Zeit. Wir schickten ihm daraufhin eine geheime Botschaft: In meinem Falle in Forme eines erhobenen Mittelfingers, der direkt in die Kamera zeigte. Als er später sein Handy checkte wurde ihm wohl schnell klar, dass wir ihn auf frischer Tat ertappt hatten. Sowas ist aber auch echt unnötig und unangebracht. Was stimmt nur mit manchen Leuten nicht? 

Am Abend spielte die Hostel Band wieder groß auf und ich muss an dieser Stelle wirklich ein großes Kompliment aussprechen: Jeder der Musiker besitzt unglaubliches Talent!! Es machte mir eine so große Freude der begabten Sängerin und ihren drei begleitenden Musikern zuzuhören- und coole Leute und kaltes Bier verschönerten die Nacht noch zusätzlich. Was für ein tolles Hostel hier, ich kann es nur immer wieder erwähnen (@Da Housetel). Die weiteren Angestellten hinter der Bar, Rezeption und Co. feierten ihre Hausband denk ich am allermeisten und gegen Ende des Auftritts hin hat sich einfach jeder von ihnen auf die Bühne dazugesellt und mit dem erstbesten Gegenstand begonnen mitzumusizieren (der Cocktailshaker wird z. B. zur Rassel etc.). Gute Laune und Musik liegen den Leuten hier auf Bali einfach im Blut. Hach, könnte ich euch doch bloß etwas von dieser Leichtigkeit in Koffern verpackt nach Hause schicken - ihr wärt bestimmt gleich begeistert wie ich!

Der Abend sollte sich noch in eine wilde Partynacht verwandeln. Irgendwann befand sich einfach jeder auf der Tanzfläche und es war ein Genuss manche bei ihren ganz speziellen Tanzmoves zu beobachten - einfach zum Schießen! All das endete in den frühen Morgenstunden im hauseigenen Pool. 

Was für ein gelungener Tag!  Grüße, eure Babsi!

(Nachtrag für Dienstag, 16. August) 

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