Bali hat mich zurück

Veröffentlicht am 17. August 2022 um 18:35

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

2019 war ich im Zuge meiner Indonesienreise bereits auf Bali und konnte mir das eine oder andere Fleckchen hier anschauen. Dieses Wissen machte sich auch Tolga aus der Türkei zu nutze. Er war gestern, Samstag, zeitgleich mit mir im Hostel angekommen und wollte sich heute den Ort Ubud ansehen. Da ich für meinen ersten Tag hier nichts Besonderes geplant hatte, begleitete ich ihn und spielte den Fremdenführer. Gut eine Stunde würde uns die Fahrt von Kuta nach Ubud kosten und obwohl ich einen Helm trug fuhr die Angst mit. Auf Bali passieren einfach unglaublich viele Verkehrsunfälle mit Rollern und ich hab sogar schon mit mehreren höchstpersönlich auf meiner Reise geredet, die dort unerfreuliche Bekanntschaft mit dem Asphalt gemacht haben.
Puh, blooooß nicht zu viel nachdenken Babsi, alles wird gut.

Tolga fuhr Gott sei Dank sehr vorsichtig und um es gleich mal vorweg zu nehmen: An diesem Tag blieben meine Arme und Beine verschont und schürferfrei.🙏

Ubud hat so einiges zu bieten. Erster Halt: Der Campuhan Ridge Walk. Den hatte ich als wunderbare Grünoase inmitten des Stadtgetummels in Erinnerung und ist zudem kostenfrei begehbar. Es handelt sich hierbei um einen leicht hügeligen Spazierweg inmitten von Palmen, saftigem Grün, lokalen Handwerkshops und netten Cafés. Sonnencreme ist auch hier ein Muss, wenn du nicht geröstet werden willst.

Später sahen wir uns den Ortskern Ubuds an. Wer Touristentrubel nicht leiden kann, ist hier an der falschen Adresse. Der Ort ist zugepflastert mit Shops, Restaurants, Cafés etc. und ist quasi das "urbane" Zentrum der Insel. Wer shoppen gehen, oder sich mit Souverniers eindecken möchte ist hier genau richtig, denn beim "Ubud Market" findest du eine riesen Auswahl an kleinen Ständen. Feilschen bloß nicht vergessen!

Da Tolga Vegetarier ist, aßen wir in einem veganen Restaurant und fuhren dann wenige Minuten zum Monkey Forest weiter. Ich hatte den "Affenwald" hier schon 2019 besucht und wollte daher nicht erneut die Eintrittskosten bezahlen, doch ihm legte ich einen Besuch ans Herz. Wenn schon Ubud, dann mit Monkey Forest. Kurz erklärt: Es handelt sich hierbei um einen größeren Wald mit schön angelegten Tempeln, Toren, Brücken etc., in dem du auf Schritt und Tritt auf Affen triffst. Achte unbedingt gut auf dein Zeug, wenn du dort herumspazierst: Die meisten der Tiere warten nur darauf, bis jemand seinen Rucksack öffnet, um sich dann dessen Snacks und Getränke zu krallen. Und wenn ein Affe mit dir zum Streiten beginnt, gib einfach nach und überlass ihm die Beute - außer du willst einen Affenbiss und eine mögliche Tollwutinfektion riskieren. (Ich hab mir um nette 300 Euro die Impfung dagegen noch in Österreich abgeholt, denn wenn die Krankheit erst einmal ausgebrochen ist, verläuft sie zu 100 % tödlich. Nicht gewusst? Ich zuvor auch nicht.) 

Noch bevor Tolga aus dem Park zurückkam wurde ich auch schon Opfer eines Überfalles. Ein Affe hatte sich in die Eingangshalle geschlichen und ein Auge auf meine Trinkflasche geworfen. Als er danach griff wollte ich noch versuchen, sie ihm abzunehmen. Ganz schlechte Idee, denn der Affe suchte meinen Blickkontakt und als ich diesen nur für einen Moment erwiderte (das soll man laut Parkregeln unbedingt vermeiden) riss er auch schon sein Maul auf, präsentierte mir drohend sein Gebiss und setzte zum Sprung an. Waaaaah, na bitte ned! 😂

In Sekundenschnelle ließ ich von der Flasche ab und musste zusehen, wie der Affe sie erfolgreich öffnete und dann gut einen Liter Wasser auf dem Tisch vergoss. Dreistes Vieh, denn der Affe leckte nur zwei oder drei mal dran und das war's. Hey Freundchen, wenn du schon mein Wasser fladerst, dann hab auch den Anstand und sauf es fertig. Tolga kam inzwischen auch zurück, fand die Situation sichtlich amüsant und setzte sich für ein Foto nahe an den Affen. Fehlentscheidung, denn der Affe wurde auch ihm gegenüber schnell angriffslustig.

Die Rückfahrt mussten wir dann leider im Finsteren zurücklegen. Ich war richtig froh, als wir im Hostel angekommen waren, denn mein Hintern tat schon unglaublich weh. 😅 Das Abendessen erwischten wir punktgenau, als wir zur Tür reinspazierten. Jeden Tag wird hier frisch und vegetarisch für alle gekocht, um dann gemeinsam zu essen. Und das war sogar im Nachtpreis von 5 Euro inkludiert! Zwei Gitarristen und ein Typ am Cajón spielten und sangen uns noch ein paar Songs vor und so endete der Tag dann auch: In gemütlicher Runde.

(Hosteltipp: Da Housetel in Denpasar) 

Der nächste Tag wurde ganz entspannt. Am Vormittag gönnte ich mir eine einstündige Massage um knapp 10 Euro, da ich mich inzwischen vor lauter Rücken-, und Genickschmerzen kaum mehr rühren konnte, und am Nachmittag spazierte ich zu Fuß zum gut 2km entfernten Kuta Strand, um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Mit Woaz in der Hand und einer kühlen Kokosnuss vor der Nase saß ich im Sitzsack und beobachtete entspannt, wie die Sonne den Himmel orange färbte. So lässt sich's leben, ich sag's euch. 
(Morgen werd ich wieder aktiv, versprochen! 😉)

Liebe Grüße, eure Babsi!

(Nachtrag für Sonntag 14. und Montag 15. August) 

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