Cali, die Weltstadt des Salsa

Veröffentlicht am 19. November 2022 um 12:39

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Heute ist der Tag des Abschieds gekommen: Tschüss Dschungel, tschüss Amazonas und tschüss Maloca Barü. Abgeholt wurden wir von einem Sammelboot am Hafen, nur leider mussten wir feststellen, dass der Steg zur Abholplatform komplett überschwemmt und unzugänglich war. Das Boot fuhr netterweise an einer anderen Stelle möglichst nahe ans Land heran und mit Hilfe vieler anpackender Hände wurden wir ins Boot gezogen.

In Leticia hatten wir noch etwas Zeit zu vertrödeln, bis unser Flieger ging. Ist denn das zu glauben? Pedro, Bill, Damaris und ich hatten den selben Herflug, das selbe Hostel in der ersten Nacht, die selbe Tour und nun auch noch den selben Flug nach Bogotá. Verrückt, aber ich war froh darüber, denn ein paar Tage in Gesellschaft nach wochenlangem Soloreisen ist wirklich ganz nett. Bill machte sich noch auf die Suche nach dem perfekten T-Shirt als Souvenir und ich marschierte zum berühmtesten Straßenschild des Ortes. Berühmt ist es deswegen, weil es neben Kolumbien auch die Richtungen nach Perú und Brasilien anzeigt. Nach einer nur 20-minütigen Autofahrt wäre man nämlich ganz offiziell auch schon in Brasilien. Leticia befindet sich eben genau im Dreiländereck. Wäre ich nach Brasilien gedüst, nur um allen sagen zu können, dass ich auch dort gewesen sei, wäre mir das mit dem Flug zu stressig geworden und das stand definitiv nicht dafür.

Der Flughafen hier ist ein ganz kleiner und der Check-In dauerte eine halbe Ewigkeit - gut, dass wir früh genug vor Ort waren. In Bogotá angekommen aßen wir gemeinsam noch eine Kleinigkeit und mussten uns schließlich verabschieden, als deren Flug nach Medellín startete. Ich durfte noch weitere drei Stunden am Flughafen verbringen, bis mein Flug nach Cali ging. Trauriger Zwischenfall: Anscheinend ist einer meiner FlipFlops aus dem Außenfach meines Minirucksacks gerutscht, als ich den Wartebereich verließ, um das Flugzeug zu betreten. Zurück konnte ich nicht mehr, als ich es bemerkte und auch das Personal konnte mir nicht weiterhelfen. Seit 4 Jahren haben sie mich treu am Strand, bei Dschungelwanderungen und in dreckige Duschen begleitet - und das ganz ohne Blasen. Das muss auch gewürdigt werden ☝🏻😅.

In Cali angekommen hatte ich so nun erstmals keine Flip-flops mehr, um die Duschen zu betreten, was ich generell auf Reisen sehr eklig finde. Wenigstens waren sie sauber. Mein Zimmer teilte ich mir mit einem Deutsch-Brasilianer und einem Italiener, welcher auf die Frage "woher er sei" generell mit Österreich antwortet. Ohne mit der Wimper zu zucken. Da er nämlich aus Südtirol kommt, würde das bei vielen für Verwirrung sorgen und er hatte keinen Bock darauf jedem zu erklären, dass Südtirol nicht zum österreichischen Tirol gehört. Auch interessant. 😅

Das Hostel hatte bestens auf meinen großen Rucksack aufgepasst und ich war richtig froh wieder frische Kleidung zu haben.
Es fand am ersten Abend auch gleich eine gratis Gruppensalsastunde statt. Gegen ein kleines Trinkgeld darf man hier auf der Dachterrasse seine Hüften schwingen und genau das ist auch der Grund, warum ich überhaupt hier in Cali bin: Cali ist die Weltstadt des Salsa! Nirgendwo sonst wird der Tanz so sehr praktiziert und mit vielen Festen gefeiert wie hier. Das Hostel "La Sucursal" ist auch echt spitze und bietet neben täglichen Tip-basierten Walking Touren auch 4x wöchentlich diese Tanzstunden an. Ich würde mich auch gleich morgen um Privatsalsastunden kümmern. Für umgerechnet 15 Euro bekommst du hier eine ganze Stunde mit einem professionellen Lehrer nur für dich alleine. Hier kann man wirklich was lernen und mit den rein spaßigen Gruppensalsastunden ist das auch nicht zu vergleichen. Mal schaun, was sich tanztechnisch hier in Cali so ergibt, es sollte auch noch eine kleine Überraschung auf uns warten!

Liebe Grüße, eure Babsi!

(Nachtrag für Samstag, den 22.Oktober)

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.