
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
An diesem Tag hatte ich am Nachmittag noch eine Walking Tour vor mir und zwar eine ganz besondere: Die Foodtour! Innerhalb von 2.5 Stunden würde ich mich also durch all die Köstlichkeiten durchkosten, die Kolumbien so zu bieten hat. Das Praktische war, dass es von jedem Gericht nur eine kleine Portion gab. "Sonst könnten wir nach der zweiten Verkostung bereits nach Hause gehen", meinte Diana, unser Guide. Zwar war die Führung wieder gratis (es steht jedem frei am Ende ein Trinkgeld zu geben), das Essen war aber natürlich zu bezahlen. Insgesamt war ich aber auf nicht mal 10 Euro gekommen, was das Angebot definitiv wert war.
Ja was gab es denn nun alles? Erzähl ich euch gleich.
1) Empanada: Eine mit Fleisch gefüllte Teigtasche. Die Miniversion davon nennt man Casera. Richtig gegessen wird es, wenn man die Spitze abbeißt und dann scharfe Soße ergänzt. Richtig lecker!
2) Ajiaco: Eine Hühner - Kartoffelsuppe. Sie wird mit einem Maiskolben darin serviert. Dazu bekommt man zwei seperate Teller: Einen mit Sahne und Kapern drauf (beides wird in die Suppe gelöffelt und verrührt) und einen mit Reis und Avocado. Die Avocado kann man ebenfalls in die Suppe geben, wenn man möchte, doch den Reis nicht - das ist hier quasi eine Totsünde. (; Sehr ausgiebig und auch sehr gut!
3) Fleischverkostung. Zum einen ein Stück Kalbfleisch, das es angeblich nur hier herum gibt, und zum anderen Capybara, ein Nagetiere, das in ganz Südamerika heimisch ist. Das nette Foto unten zeigt übrigens ein Capybara, das mich ganz vorwurfsvoll anguckt, wahrendich einen seiner Kollegen koste. 😳😅 Ich musste das Ding dann vom Tisch entfernen, sonst hätte ich nix runtergekriegt. Besser geschmeckt hat übrigens das Capybara, definitiv nicht schlecht! Dazu gab es Arepas, Maisfladen mit ganz viel Käsegeschmack - mir war das fast schon zu käsig.
4) Obleta: An einem Straßenstand verkaufte eine Frau für nicht mal 1 € eine süße Nachspeise. Obletas sind quasi zwei große dünne Waffeln, welche original nach einer Eistüte schmecken, beschmiert und gefüllt mit süßem Inhalt deiner Wahl: Sahne, Karamell, frische Fruchtsoße, Käsecreme, Streusel, Kokosnusschips, Schokolade etc, etc. Also alles, was dein Herz begehrt. 😉
5) Nun zu einem absoluten Klassiker in Kolumbien: Hot Chocolate with Cheese-also heiße Schokolade mit Käse. So wie wir in Österreich Kaffee und Kuchen genießen, wenn Besuch kommt, wird hier als erstes das serviert. Vorgesetzt bekommst du die Tasse und ein separates Stück Käse. Letzteres wird dann in die heiße Schokolade gebröselt und schmilzt darin. Spannend, aber auch sehr gut, kann man nicht meckern!
Als Verdauungsstamperl kosteten wir das traditionelle Aquadiente, welches aber absolut furchtbar schmeckte. Da Lob ich mir doch ein gutes Ziaberl von zu Hause. 😉
6) Der Abschluss des heutigen Tages machte ein ganz besonderes Kaffeehaus, nämlich eine Kaffeeschule. Hier werden junge Barista ausgebildet und in die Kunst des Kaffees eingeweiht. Das war wiedermal ein Lokal, welches so versteckt war, dass ich es ohne der Tour bestimmt nicht betreten hätte - nicht das erste!
Hier wurde aus Kaffeemachen quasi eine Wissenschaft gemacht und nachdem wir die verschiedenen Kaffeesorten erriechen und davon auswählen konnten, wurde vor unseren Augen abgewogen, gerührt, Wasser zum Kochen gebracht und alles perfekt serviert. Der Lehrbub hat seinen Job gemacht, bravo! Da ich ja leider kein Kaffeefan bin kann ich euch leider nicht sagen, ob der Kaffee gut war, oder nicht. Ich weiß nur, dass die anderen der Tour ihn in höchsten Tönen gelobt haben. Ja- kolumbianischer Kaffee ist eben weltweit bekannt.
Ich ging dann mit zwei Mädls der Tour noch auf ein Bier in eine Bar (oder besser gesagt auf zwei) und ließ mich erneut ins Hostel zurückchauffieren.
Am kommenden Tag regnete es, außer einzukaufen hab ich nicht viel Aktives gemacht. Dafür plante ich meine komplette Kolumbienroute, was auch höchstens an der Zeit war. Hätte also Schlimmer sein können. Zudem zog ich von meinem Einzelzimmer ein paar Meter weiter in den Schlafsaal - das luxuriöse Leben war hiermit vorbei und die Stockbetten hatten mich wieder. (; Abends hab ich dort auch einen homosexuellen italienischen Kontrabassspieler kennengelernt, der hier bald ein Konzert spielen würde - auch wieder eine interessante Begegnung. 😅
Langweilig wird mir also auch jetzt noch nicht, mal schaun, was noch alles so kommt! Grüße, eure Babsi! 🤗
(Dienstag und Mittwoch, 27. und 28. September)
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