Ein ganz spezieller Videodreh 📹📷

Veröffentlicht am 30. Juli 2024 um 18:52

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Pater Shaiju hatte meinen Tag wieder hervorragend durchgeplant, wie ein waschechter Tourguide.
Im 9.15 Uhr fuhren wir los in Richtung Morondava. Auf dem Weg packten wir wieder zwei Schwestern ein. Eine davon hatte eine Verletzung am Bein und musste daher in die Klinik gebracht werden. Wir setzten beide also vorerst dort ab und fuhren zu zweit weiter.

Pt. Shaiju chauffierte mich dann einmal durch die gesamte Stadt, damit ich mir einen Eindruck davon machen konnte. Den Strand sahen wir uns ebenfalls nur vom Auto aus an, da Pt. Shaiju einen viel schöneren Strand kannte. Würde ich später noch sehen.
Immer wieder sieht man Leute am Straßenrand mit Kohle sitzen. Schwarze Kohleblöcke, die die Leute zum Kochen brauchen. In den meisten Hütten / Häusern hier gibt es keine Elektrizität und die Leute sind auf diese Kohle angewiesen. Die Kohle für die Hauptstadt kommt ebenfalls von hier. Dort kostet sie dann dreifache soviel. Da muss es einen auch nicht wundern, dass die Abholzung hier boomt und selbst Kinder bereits in das Familienunternehmen miteingebunden werden. Kinder helfen hier am Land generell bei so gut wie allen Arbeiten mit.

Weiter ging's zum Kloster der Schwestern Morondavas. Dieses kannte ich ja bereits von meiner Ankunft hier im Ort. Da der Bischof großen Wert auf eine grüne Außenanlage legt, sind hier unzählige Bäume und Pflanzen gepflanzt. Wenn nicht im Boden, dann in recycelten Plastikbehältern - Blumentöpfe gibt es keine.

Hinter dem Kloster befindet sich am Gelände der Kirche eine Firma, in der eine bestimmte Medizin (Kapseln, ich hab leider nicht genau verstanden, um was es sich im Detail handelt) hergestellt wird. Nachdem wir uns diese Produktion angesehen hatten, statteten wir den Schwestern in ihrem persönlichen Zuhause einen Besuch ab. Wir bekamen zu trinken und frische Mandarinen angeboten, spazierten aber recht zügig weiter in Richtung Kirche. Wow! Die runde Kirche bietet Platz für bis zu 3000 Leute und lässt oben durch viele bunte, kleine Fenster ordentlich Licht rein.

Bevor wir zu Mittag erneut bei den Schwestern eingeladen waren, durfte ich noch Bischof Nicola kennenlernen, der (wie könnte es anders sein) ebenfalls sehr freundlich zu sein schien.

Die beiden Schwestern aus der Klinik waren beim Essen ebenfalls wieder mit in der Runde und während alle Damen im Nachhinein die Küche säuberten bzw. sich die Patientin kurz zu Ruhe legte, bekam ich Zeit, um im Garten der Schwestern ein neues Bild zu malen.

Als wir uns verabschiedet hatten und zu viert erneut ins Auto stiegen, brachte uns Pt. Shaiju über einen abgelegenen Schleichweg zu einem langen Sandstrand. Der Weg vom Parkplatz bis zum Meer war dank löchrig gebauter Brücke recht abenteuerlich, nur zu gerne hätte ich nun meine Flipflops gegen feste Schuhe eingetauscht. Ein Kind kam vorbei und nahm meine Hand, um mich beim Überqueren zu unterstützen, doch Pt. Shaiju meinte gleich zu mir: "Lass lieber los, sie wird sonst am Ende des Stegs Geld von dir dafür verlangen!" Achja, hatte kurz vergessen, dass ich ja in Madagaskar war und die Menschen hier für jeden Pups um eine finanzielle Entschädigung bitten würden.

Wir warteten am Strand den Sonnenuntergang ab und machten die vielleicht lustigsten Videos, die ich je besessen habe. Schon mal Hand in Hand mit zwei Nonnen durch den Sand gestolpert? Pt. Shaiju machte davon zwei Slow-motion Videos und hinterlegte sie auch noch gleich mit Musik. Zu gut! 😂

Auf dem Rückweg zum Auto wollten ein paar super nette Teenies Fotos mit meiner Kamera machen und dann starteten wir mit der Heimfahrt. Im Auto wurde noch gesungen und daheim angekommen bekam ich meine Wäsche zurück, die ich am Morgen in Auftrag gegeben hatte. Mit grad gewaschenen Haaren in den frischen Pulli reinkuscheln? Hervorragend, hatte mir nämlich schon Sorgen gemacht, dass ich mich bei den kühlen Abendtemperaturen ansonsten verkühlen könnte.
Wir aßen zu zweit Reis und Ente, welche uns die "Pfarrersköchin" vorgerichtet hatte. Mein Magen war noch immer nicht ganz in Ordnung (ich tippe stark auf das Wasser hier), aber Iberogast wirds schon richten. 👍🏻
Gute Nacht! 😉

(Dienstag, 30.7.2024)

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