Sightseeing und Tanzshow an einem Tag 🎉

Veröffentlicht am 31. Juli 2024 um 18:18

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Der Tag startete heute etwas früher und mit steinhartem Baguette zum Frühstück. Weggeschmissen wird hier nichts (die Einstellung find ich ja an sich gut), aber mit dem Ding hättest jemanden erschlagen können. Extra knusprig 😂.

Auf gings im Jeep zur weltberühmten Baobab-Allee. Morgens ist hier anscheinend nichts los, denn ich hatte die gesamte Straße mit ihren großen Affenbrotbäumen für mich allein. Ab und zu kamen mal ein Viehwagen, Moped oder Hund entgegen, welche sich alle hervorragend auf meinen Fotos machten. Pt. Shaiju war auch der beste Fotograf, den man sich wünschen konnte. Konnte es noch immer nicht fassen, dass er nur wegen mir extra hierher gefahren ist, so sparte ich mir das Geld für eine komplette Tour.

Weltweit gibt es 8 Arten des Affenbrotbaumes und 6 davon kommen hier auf Madagaskar vor. Ein paar davon sogar NUR hier. Und was waren die Dinger gewaltig! Ein Foto, wo ich versuchte den Stamm zu umarmen, durfte also nicht fehlen. 😉

Shaiju hatte einen Strohhut als Requisite eingepackt und auf dem Rückweg hielten wir an einem Baobab an, um auch damit ein lustiges Foto zu machen.
Wir hielten auch an einer kleinen Kirche, welche vom Kaindorfer Pfarrer Pt. Joseph mitorganisiert wurde. Die Kirche wird ebenso als Klassenzimmer für die Kinder hier im Ort genutzt. Vor deren Toren spielten ein paar Kinder und ein kleiner Bub saß auf seinem Scooter. Und mit Scooter mein ich einen selbstzusammengeschusterten Holzroller. Das war einfach zu entzückend und nachdem ich um ein Foto gefragt hatte, gab ich den Kids ein paar Zuckerl als Dankeschön.

Ein paar Kilometer weiter hielten wir an einer Baustelle, um kurz nach dem Rechten zu sehen. Es wird eine kleine neue Kirche erbaut und Pt. Shaiju beobachtet täglich die Bauarbeiten. Es war auch endlich der Moment gekommen, wo er mir die "Boarding School" zeigte, die er mit seiner Kirche finanziert. Unsere Pfarre in Kaindorf ist übrigens "Partnerkirche" - das ist eigentlich auch der eigentliche Grund, weshalb dieser wahnsinns Aufenthalt hier ins Rollen kam. Über 30 Internatschüler dürfen hier auf Spendenkosten wohnen und die Schule besuchen. Der Weg zur Schule ohne Bus wäre für sie zu weit und ein Schulbesuch ohne dieses Internat somit nicht möglich. Zwei Lehrerinnen konnte ich kennenlernen, die Schüler allerdings nicht, da die Ferienzeiten in Madagaskar mit denen von Frankreich identisch sind. Heißt: Sommerferien, alle sind bei ihren Familien. Fast ein bisschen Schade, ich hätte sie gern kennengelernt. :) 

Wir aßen bei uns zu Mittag und in meiner "Pause" besuchte ich die Tänzer in der Kirche, welche gerade probten. 

Pf. Shaiju füllte im Jeep alle notwendigen Flüssigkeiten nach und belud das Auto im Anschluss mit allerhand Kabeln, ner Musikbox und - einem Haufen Kinder! Die Kids hätten für mich eine Tanzshow einstudiert und es wurde entschieden, diese an einem besonderen Ort vorzuführen. Wir fuhren in ein äußerst abgelegenes Dörfchen, wo erst kürzlich eine Schule eröffnet wurde, aber der Großteil der Kinder noch immer Schulbildung meidet. Gezwungenermaßen, wenn die Eltern sie nicht schicken bzw. nicht schicken können. Um den Kindern dort mal etwas Abwechslung und Unterhaltung zu bieten, kamen wir. Bereits während der Anreise wurde herzig gesungen und die Mädls hinter mir auf der Rückbank waren einfach Zucker! 🥰

Die restlichen Kids auf der Ladefläche hatten hörbar ihren Spaß, während sie über Stock und Stein chauffiert wurden. Gut festhalten!

Mit ganz großen Augen wurden wir empfangen und super mutig trugen die Kinder ihre Tänze vor. Auch die Kids vor Ort, welche die neue Schule dort besuchten, hatten einen Tanz vorbereitet. All das sollte auch dazu dienen, die anderen Kinder und Eltern vielleicht ebenfalls auf den Geschmack "Schule" zu bringen. Es wurde applaudiert und es wurden mit mir wieder unzählige Fotos gemacht und als Abschluss bedankte sich noch ein Vorsprecher des Dorfes bei mir ganz persönlich. Der Grund dafür war einfach zu skurril. Die Leute hier hatten noch nie zuvor einen Europäer gesehen und hatten teils echt Angst davor, wie sie sein würden. Jetzt hätten sie aber mich gesehen und es würde vielen nun um einiges besser gehen. Na bitte, gern geschehen, man hilft wo man kann. 😅

Am Rückweg sahen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und beobachteten, wie die Leute ihre Viehherden heimtrieben. Zurück im Pfarrhof holte ich meinen mitgebrachten Geschenkekoffer hervor und schenkte jedem Mädchen ein Kleidungsstück, sowie den beiden Jungs je ein kleines Spielzeug plus Kugelschreiber. Belohnung muss sein und sie haben sich so sehr gefreut! Die Kleidung des vollgepackten Koffers ist übrigens die meiner kleinen Schwester, welche ihr nicht mehr passte. Ein paar kleinere T-Shirts von mir waren auch dabei. Alles natürlich in absolut gutem Zustand, das muss ich eigentlich nicht erwähnen.

Wir waren erneut bei den Schwestern zum Abendessen eingeladen und nachdem ich mich mit der suuuperguten Beef-Pizza vollgegessen hatte, fiel ich direkt ins Bett. Wünsche euch eine gute Nacht! 😊

(31.7.2024)

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