
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Das Hotel, in das sie uns brachten, war in Ordnung. Als Abendessen bekamen wir Suppe und einen chinesischen Hauptgang plus Obstsalat serviert. Dazu gönnten Tatiana und ich uns ein Nervenberuhigungsbier.
Für 2 Uhr morgens stellte ich meinen Wecker. Mit netten 3 Stunden Schlaf im Gepäck stieg ich gemeinsam mit Tatiana in den Lift und checkte im Erdgeschoss aus. Der Taxifahrer wartete bereits an der Rezeption auf uns, um uns das Gepäck anzunehmen. Dieses Mal hatten wir jedoch kein Taxi zu zweit, denn es saßen schon zwei Damen vor uns drinnen. Und zwar GENAU die zwei Südkoreanerinnen, die sich gestern in der Warteschlange unglaublich frech an uns vorbeigedrängelt haben. Und als wäre das nicht alles schon anstrengend genug, holte uns plötzlich der Taxifahrer nochmal aus dem Auto raus. Wir würden an der Rezeption gebraucht werden, hieß es. Aus folgendem Grund: Tatiana wurde unterstellt, eines der drei Handtücher aus ihrem Zimmer gestohlen zu haben. Wartet mal: Überprüft ihr tatsächlich um 2.30 Uhr in der Früh, ob noch jeder Gegenstand an seinem Platz ist? Schon schräg. 😅
Als sie dann richtig sauer wurde und versicherte, dass es bestimmt irgendwo im Zimmer sei, ließ die Rezeptionistin uns - sichtlich überfordert mit der Situation - gehen. Wir wollten grad einsteigen, da begann der Taxifahrer einfach damit ihr Gepäck wieder auszupacken. Der wollte sie wegen des Handtuchs ernsthaft nicht mehr mitnehmen. Mit einem erneuten scharfen Ton brachte Tatiana ihn jedoch gleich dazu, es sich nochmal anders zu überlegen.
Kaum am Flughafen eingeparkt kamen sie schon wieder wie die Geier auf einen zugerannt: Die Gepäckträger. Ich kam ihnen jedoch zuvor und hielt meine Gepäckstücke fest wie ein dickes Kind seinen Lolly. Die 20 m schaff ich allein, da brauch ich keinen Trinkgeldschnorrer dafür.
Ich stand lange in der Schlange für die Gepäckaufgabe an, verlor während des Check Ins anscheinend einen meiner beiden Ohrstöpsel zum Musikhören und stellte in der Abflughalle bald frustriert fest, dass der Flug wiederum etwas nach hinten verschoben wird. Was für ein Tag, ganz toll bisher.
Als es dann aber ENDLICH so weit war, durften wir in den Flieger. Und wir starteten dieses Mal auch, juhuu. Uuuund drehten über dem Zielflughafen wieder um und flogen zum Start zurück. KEIN Scherz, wir waren schon WIEDER am Flughafen von Antananarivo. Die Passagiere konnten es einfach nicht fassen. Es sollte wohl nicht sein. Bald erfuhren wir, dass die Sicht aufgrund von Bodennebel stark getrübt war. Achja.
Und WIEDER saßen wir in der Abflughalle und wieder wartete wir. Aber der nächste Flug war ein Erfolg. Pater Shaiju hatte zwar gerade eine Messe und konnte mich nicht persönlich abholen, doch er hatte sich um Ersatz gekümmert. Mein Abholdienst bestand sage und schreibe aus zwei Nonnen des Klosters Morondava, die mich ganz herzlich willkommen hießen, mir mein Gepäck abnahmen und mich im weißen Jeep in ihr Kloster fuhren. Die Blicke der Leute am Flughafen? Unbezahlbar.😉
Wie es weiterging hört ihr schon bald. Alles Liebe, eure Babsi!
(Samstag, 27.7.2024)
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