Weiterreise🚍

Veröffentlicht am 12. August 2023 um 18:04

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Ich hatte noch gut zwei Stunden Zeit, bis ich bei meinem Bus sein musste. Aus dem Shoppingcenter wurde nichts, denn die Shops hatten beinahe alle schon zu (um 16 Uhr) und die Cafés, wo ich mich eigentlich gemütlich reinsetzen wollte, fand ich einfach nicht 😂 Also ging ich einfach wieder und fand draußen ein Starbucks, wo ich mich hinsetzten, mein Handy laden und in Ruhe Sudoku lösen konnte.

Ich drückte mir vor der Abfahrt noch eine Flasche Wasser im Automaten raus, fragte mich durch den halben Busbahnhof, da ich puerta 10 (Tür 10) nicht finden konnte, und ließ meinen großen Rucksack in den Kofferraum laden. Wir starteten pünktlich um 19 Uhr los und fuhren insgesamt zehn Stunden durch die Nacht in den Norden des Landes. Mein Übelkeitsgefühl, das ich nun schon über zwei Wochen mit mir in der Magengegend herumtrage, war dabei recht unangenehm. Eine Tablette musste her und Handyschaun war tabu.

Wir machten zwei Klopausen und hatten beim ersten Stopp auch die Möglichkeit Essen zu kaufen. Was ich nicht wusste: Man musste zuerst wo bestellen und bezahlen und sich DANN in die Schlange stellen, wo ich bereits 15 Minuten wartete. Umsonst, denn ohne Bon bekam ich nichts zu essen und es war keine Zeit mehr, sich erneut für beides anzustellen. Ganz gut gemacht Babsi, dann musste ich mir den Bauch stattdessen mit einer Packung Käsebällchen vollstopfen, die es im Minimarkt nebenan gab.

Geschlafen hab ich während der Fahrt übrigens auch. Ungefähr 10x, immer recht kurz und nicht gut. Der Hintern tat mir mit der Zeit auch schon SO unglaublich weh, dass ich gar nicht mehr wusste, wo und wie ich ihn auf meinem (Gang-)Sitz positionieren sollte. Leider wurde der Sitz neben mir recht bald auf dem Weg nachbesetzt.

Um fünf Uhr morgens- es war noch komplett dunkel- kamen wir beim Busstopp in Almirante an. Kein Terminal, um auf Tageslicht zu warten - und die Strecke bis zur Fähre zu Fuß gehen war auch keine Option. Davon riet mir schon zuvor ein Fahrer in Panama City ab. Die Strecke sei zwar kurz, aber führe mitten durch eine Drogengegend. Nicht empfehlenswert.
Alles ergab sich aber von alleine, denn die Leute hier vor Ort waren gut organisiert. Kaum hatten wir den Bus verlassen, wurden wir vier Touristen auch schon von einem Gemeinschaftstaxi eingepackt und für einen Dollar bis zum Wartehäuschen des Hafens gebracht. Hier warteten wir eine Stunde im Sicheren, bis um sechs Uhr die ersten Tickets verkauft wurden. "Ida y vuelta?", fragte die Dame die Backpackerin vor mir. Es folgten eine kurze Pause und ein verzweifelter Blick in meine Richtung. "Hin und zurück?", übersetzte ich und erntete einen dankenden Blick.
Um knapp zehn Euro kaufte auch ich mir das Ticket für beide Richtungen und stellte fest, dass Einheimische weniger zahlen. Das ist hier generell üblich und auch fair meiner Meinung nach.
Die Fahrt mit dem Speedboot war spannend: Eingepfercht saßen wir zwei Mädels in einem Boot voller Männer und sahen genau GAR NICHTS. Weiterhin kein Tageslicht und auch keine Beleuchtung - aber der Fahrer schoss dahin wie ein Irrer. Ganz eigenartiges Gefühl. (Das Foto ist übrigens nur so hell, weil ich mit Nachtmodus fotografiert habe.)

Während der Fahrt wurde es dann langsam heller und auf der Insel Colón wurden wir im Regen abgeladen. Wohin jetzt? Ich stand ein paar Minuten ratlos in der Gegend rum, stellte gleich fest, dass Uber hier nicht funktionierte und öffnete mal Google Maps, um zu sehen, wo ich überhaupt genau war. Und da kam er, Eduardo, mein Retter. "Donde va?" Wohin solls gehen?, fragte er mich und lachte, als ich mit Skully's - meinem Hostel- antwortete. "Dort arbeite ich! Komm mit, ich organisier dir alles!"
Er führte mich zum Touristencenter des Ortes, wo ich eine Toilette fand und anschließend in Sicherheit auf mein Taxi warten konnte. Ich buchte auch gleich eine Inselhoppingtour für Donnerstag uuund hatte noch die Möglichkeit, auf das Aufsperren des Supermarkts gegenüber zu warten. Einkaufen könne man nämlich leider nur hier im Ortszentrum. Die Preise zogen mir aber gleich die Socken aus. Was zum Henker wollen die Chinesen von mir? Umgerechnet 7 Euro für eine Packung Müsli oder Cornflakes? 3 für eine Packung Chips und 4 Euro für einfache Kekse? Na danke aber auch, hättet ihr die Supermärkte mal lieber den Einheimischen überlassen. Chinos. 🙄
Da es mir aber bestimmt trotzdem günstiger kam hier für Frühstück einzukaufen, als jeden Tag wo etwas zu konsumieren, investierte ich u.a. gut sieben Euro in ein Eimerchen Joghurt.

Was ich hier auf Colón so erlebt habe lest ihr demnächst! 😉

Grüße, eure Babsi!

(Sonntag und Montag, 6./7. August 2023)

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