
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
8.September / Tag 9 des Australien Ostküstentrips
Unser Hauptziel des Tages war der Mc Kanzie Lake. Dieser befindet sich jedoch mitten im tiefsten Urwald und ich sag's euch: Die Fahrbahn dorthin ist nichts für schwache Nerven! Rumpeldipumpel ging's bergauf und bergab durch den Sand, da musste man richtig aufpassen, sich im Auto nirgends den Kopf zu stoßen. Obwohl es eigentlich ein Wahnsinn ist, dass die für so eine wilde Strecke so unerfahrene Leute wie uns hinters Steuer setzten, hatten wir eine richtige Gaudi da drinnen. Einfach genauu in der Sandrille des Vorderwagens fahren, dann war es schaffbar! Derjenige, der in der zweiten Reihe am Mittelsitz saß, hatte immer die Aufgabe die Rillen des Vorwagens genau im Auge zu behalten und dem Fahrer wenn nötig Anweisungen zu geben um genau in der Spur zu bleiben. Da wir das Lenkrad ja eigentlich auf der anderen Seite gewohnt sind, neigen wir nämlich automatisch zu einem leichten Linksdrall beim Fahren.
Ordentlich durchgeschüttelt kamen wir heil und ohne Beulen beim See an. Keiner hat gekotzt, keiner hatte ein Schleudertrauma: Voller Erfolg also.
Wir aßen zuerst ein mitgebrachtes Sandwich und gingen dann an den angeblich weltweit schönsten See. Während ich noch etwas unsicher wegen meines Fußes am Strand sitzen blieb, gingen alle anderen ins kühle Nass (wenn auch großteils nur für kurze Zeit). Der See war schön, keine Frage, doch ob es jetzt der schönste weltweit ist? Vielleicht, wenn man den schneeweißen Pudersand mit in die Rechnung nahm. Vielleicht. Kurz konnte ich sogar im Bikinitop im Sand liegen, ohne abzufrieren.
Hanna fuhr uns später wieder aus dem Dschungel raus und übergab das Steuer an Krissi. Diese fuhr uns wieder ein großes Stück am Strand entlang, bis wir einen Stopp bei den Pinnacles machten. In über 700 000 Jahren hat sich hier Sand in verschiedenen Farben zu großen Sandhügeln verfestigt. Für das Volk der Butchulla haben diese bunten Sanddünen seit Jahrtausenden eine besondere kulturelle Bedeutung. Für mich: Nicht weiter sehenswert muss ich sagen, doch was danach kam war spannender: Ich würde mich nun hinters Steuer wagen!
Aaaaah da kamen so viele ungünstige Faktoren zusammen: Erstens bin ich über drei Monate gar nicht gefahren, zweitens herrscht hier Linksverkehr (jaaa auch am Strand etc.) und alles im Wagen befindet sich auf der anderen Seite. Drittens: Ich fahre auf Sand und viertens tu ich dies in einem fetten Geländewagen mit 8 Leuten drinnen. Aaaaah! Aber ich sag's euch, das hat Spaß gemacht! Richtig lässig, in dem Riesengefährt durch den Sand zu düsen! Einen kurzen Zwischenstopp machten wir noch bei einem alten gestrandeten Schiffswrack. Das letzte Stück ging dann bergauf ins Landesinnere rein und ich fuhr uns zu unserem Camp.
Wir Glückspilz wurden ohne Mehrkosten von Camping auf Glamping aufgerüstet. Du weißt nicht was Glamping ist? Nun ja, es ist quasi Luxuscamping. Wir hatten zu fünft ein Zelt und jeder darin sein eigenes Bett mit Schlafsack bzw. warmen Decken. Also kein ungemütliches Übernachten am Boden, juhu!
Unser Glampingplatz mit eigenem Küchen-, und Sitzbereich und Lagerfeuerstelle lag inmitten eines riesen eingezäunten Campingplatzes. Die Zäune dienen dem Fernhalten von Dingos, näheres dazu gibt es morgen!
Wir machten uns noch einen richtig gemütlichen und lustigen Abend. Die Männer der Gruppe standen am Grill und servierten uns dann die Patties für die Burger, welche wir uns aus vielen Zutaten selbst zusammenstellen durften. Für die Verpflegung hier gibt es also volle Punktzahl. Nachdem wir alles sauber abgewaschen und verräumt hatten, spielten wir unter Decs Anleitung noch zwei mehr als unterhaltsame Spiele in der Teilgruppe. Eines davon musste ich mir direkt aufschreiben (es machte einfach so viel Spaß, dass ich das zu Hause mit meinen Mädls unbedingt auch mal spielen muss)! 😉
Wir gingen dann nicht all zu spät ins Bett, denn am nächsten Morgen wollte sich eine kleine Gruppe von uns den Sonnenaufgang am Strand ansehen. Jetzt noch Daumen drücken, dass sich im Zelt auch wirklich keine giftigen Spinnen und Schlangen verstecken, tief in den Schlafsack reinkuscheln, zwei Decken drüber und guuute Nacht wunderbares Australien!
Grüße, eure Babsi!
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