Dem Meer entgegen🌊

Veröffentlicht am 8. August 2024 um 21:53

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Tagwache um 5.20 Uhr, damit ich mich noch von den Schwestern verabschieden konnte, bevor sie zur Morgenmesse gehen und ich in die Stadt fahren würde.
Mich hat gleich problemlos ein Tuktuk eingepackt und Mr.Money empfing mich beim Busbahnhof. Umgerechnet 6 Euro kostete die mehrstündige Fahrt in den Norden. 

Nachdem wir endlich alle Leute zusammen hatten und das Gepäck (inklusive meinem Rucksack) aufs Dach geschnallt wurde, startete das Abenteuer Rumpelpiste erneut. Erwähnenswert ist hier der alte Mann, den wir um ein Haar überfahren hätten, nachdem der Fahrer auf sandiger Bahn viel zu schnell unterwegs war und kurz ins Schleudern kam. Da sogen sogar die Einheimischen im Bus scharf die Luft ein und in den kommenden Minuten herrschte angespannte Stille. Die Scherze und das laute Gelächter des Fahrers und seiner beiden Kumpel pausierten. Er konzentrierte sich jetzt lobenswert darauf niemanden mehr niederzumähen.

4 Stunden dauerte der Spaß, bis wir bei der Haltestelle Mahambos ankamen. Kaum hatte einer meinen Rucksack von oben runtergeholt, hat ihn auch schon ein junger Mann geschnappt und auf sein Lastenfahrrad geschnallt. Achso ist das, darf man auch wissen, was das kosten soll? "15.000 Ariary", meinte der Bersch. Zwar waren das nur 3 Euro, aber ich wusste, dass das für den Fahrradtransport trotzdem zuviel war. So nicht. Ich handelte auf 5000 runter und setzte mich auf die Rückbank des wackeligen Gefährts. Meine Güte tat mir der Junge schon nach drei Minuten leid! Das Fahrrad war meeeehr als in die Jahre gekommen und teils auf sandigen Wegen bergauf und bergab unterwegs musste er so richtig in die Pedale treten. Ich bekam ja direkt ein schlechtes Gewissen - so weit entfernt lag das Hotel auch noch, der strampelte sich da bestimmt 15 Minuten ab. 😅 Und dann mich und meinen fetten Rucksack auch noch mitdabei. Verarschungsversuch am Anfang oder nicht, ich musste ihm einfach doch das Doppelte geben, am liebsten wäre ich ja unterwegs abgestiegen und hätte anschieben geholfen... 😂

Schnell stellte ich fest, dass auch in diesem Ort quasi 0 Touristen unterwegs waren. Mein Hotel liegt etwas versteckt in Strandnähe. Mit der Auswahl konnte ich ganz zufrieden sein, denn ich bekam mein eigenes Häuschen mit großem Bett, Badezimmer und- Moskitonetzen! Und alles war mega sauber, das war hatte ich bisher in Madagaskar noch nicht so erlebt. Schön! Der französische Besitzer Charles und seine madagassische Frau schienen auch sehr nett zu sein. Hier konnte ich mich mit gutem Gewissen für eine Woche ausruhen.

Nach einem kurzen Powernap zog ich mir zum ersten Mal während dieser Reise meinen Bikini an und ging in Richtung Strand. Bitte lass ihn schön sein, bitte bitte!

Was soll ich sagen: Weißer Sand, kaum Leute, frische Kokosnüsse und wahrscheinlich die Möglichkeit, über hunderte Meter - wenn nicht sogar mehrere Kilometer- am Strand dahinzuspazieren. Wasser perfekt fürs Schwimmen geeignet. Paradies gefunden, yess!

Ich ging ein paar Minuten am Wasser entlang, suchte mir ein menschenleeres Plätzchen und genoss die letzten beiden Sonnenstunden mit Kokosnuss und Französischvokabeln in der Hand. Hier war Französisch sehr wohl wieder ein Ding und so konnte ich mein Lernen fortsetzen.
Zu meiner Überraschung fand sich am Abend ein ebenso soloreisendes Mädl aus Norwegen in meinem Hotel wieder. Wir tratschen über alles mögliche, bestellten uns bei der Besitzerin hier unser Abendessen und verabredeten uns für morgen fürs gemeinsame Frühstück.

Als ich zurück in meinen Bungalow ging traf mich fast der Schlag: Gleich neben dem Lichtschalter, den ich grad gedrückt hatte, bewegte sich etwas großes Schwarzes in meine Richtung. Ein Hundertfüßer, aber was für ein Ding! Kannte ich bisher in der Größendimension nur aus den Tierdokus. Und als ich ihn für eine Minute aus den Augen ließ, war er plötzlich weg. Verschwunden, futsch, irgendwo in meinem Zimmer. Ihr könnt mir glauben : Noch nie zuvor hatte ich das Moskitonetz so gründlich unter die Matratze gestrickt. 😂 Dezent beunruhigt und bereits mit dem Bild im Kopf, wie das Viech in der Nacht über meine Beine krabbeln würde, versuchte ich einzuschlafen. Hoffe ihr schätzt heute euer Bett am Abend mal wieder so richtig: Weich, kuschelig, insektenfrei! 😅

Bis bald, eure Babsi!
(Donnerstag, 8. August 2024)

 

Update: Viele dieser Tierchen sind gar nicht so ungefähr und sind giftig. Na klass 💪🏻

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