Kirche einmal anders⛪

Veröffentlicht am 28. Juli 2024 um 10:51

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Sonntagmorgen, ich hatte meine erste Nacht hier in West-Madagaskar verbracht. Um 3 Uhr in der Früh stand ich kurz auf, um mir eine zweite lange Hose und einen Pullover drüberzuziehen. Die Temperaturen lagen zwar bei 17 Grad, aber wenn die Fenster keine Scheiben haben wirkt auch das recht erfrischend mit der Zeit. 😅
Um 7 Uhr stand ich bereits bei der Haustür bereit und wurde von Pater Shaiju empfangen. Dass ich mir hier eine Sonntagsmesse unbedingt anschauen müsse, hatte man bereits vor meiner Abreise geraten.
Ich bekam einen Ehrenplatz in der ersten Reihe und eine Dolmetschernonne. Ja, ganz richtig gelesen: Eine Schwester, die mir die allerwichtigsten Dinge erklären und übersetzen würde, super nett eigentlich. 😅

Insgesamt dauerte die Messe gut eine Stunde, doch sie war so ganz anders wie die meisten bei uns: Voller Leben, Tanz und lautem Gesang. Hier singen ALLE, vom Kind über Männer und Frauen. Man merkt einfach, dass der Glaube hier bei den Menschen noch einen riesen Stellenwert hat.

Dreistimmig und mit der schönen Sprache hier schafften sie es mehrmals, mir Gänsehaut zu bescheren. Es gab zwei verschiedene Chöre, die den Gesang anleiteten, ganz viele Ministranten, die eifrig am Altar halfen und zwei Keyboardspieler, die sich abwechselten, um die Sänger musikalisch zu begleiten. Alle paar Minuten erklang ein neues Lied. Mir war es erlaubt zu filmen und als ich gerade den Chor am Altar filmte, stupste mich die Schwester an und zeigte nach hinten - aaah, da hatten sich gerade mehrere Leute versammelt, um zu tanzen! Schritt für Schritt bewegten sie sich zur Musik nach vorne Richtung Altar. Bei einem weiteren Tanz tanzten dann nochmehr Leute aus allen Reihen mit- inklusive mir für den Schlussteil, da die Schwester meinte, ich solle mich am Gang dazustellen. Den Kindern hinter mir hat das richtig gefallen, die haben gelacht und gestrahlt 😄.

Abgesammelt wird hier in der Messe 2x. Dafür geht man zu den beiden jungen Ministranten nach vorne, welche je einen großen geflochtenen Korb in den Händen halten. Pater Shaiju hatte ja auch wirklich an alles gedacht und mir beim Reingehen in die Kirche zwei kleine Scheine in die Hand gedrückt. Die konnte ich jetzt ganz gut gebrauchen, da ich in der ersten Reihe mit dem Reinwerfen als erstes dran war. 😅
Am Ende der Messe gab es ein paar Dankesworten und die richteten sich u. A. auch an mich. "Danke für deinen Besuch und herzlich willkommen hier bei uns in Mahabo!", übersetzte mir die Schwester. Und dann sollte ich spontan ein paar Worte ins Mikro sagen und mich an die Leute richten. Waren ja nur ein paar hundert, alles kein Problem. 😅

Die Schwester übersetzte alles vom Englischen in Malagasy und bevor ich wieder gehen konnte, trugen mir ein paar Kinder ein Geschenk daher: Ich bekam ein rotes Tuch um die Hüften gebunden und einen Hut aufgesetzt. Ein Geschenk für meinen Besuch hier. Wieee nett! Nachdem auch Pater Sebi (der heute hier seinen Abschied von den Leuten feierte) sein Geschenk bekam, wurde die Messe nach einem Abschlusslied beendet. Mehrere Kinder und Leute kamen dann auf mich zu und baten um ein Foto mit mir. So nutzte auch ich die Möglichkeit, um ein Selfie mit den Kids zu machen. 😊

Auch außerhalb der Kirche empfingen mich noch einige Leute, doch Pater Shaiju schnappte mich dann einfach irgendwann und lud mich zum Frühstück ein.
Puuh, was für ein Morgen, da kam so ein ruhiges entspanntes Frühstück genau richtig. Es gab schwarzen Tee, Baguette, Butter, Marmelade, Haselnusscreme und Bananen. Ich aß ein komplettes Baguette auf und war dann auch bereit für den weiteren Tag. Bis bald, eure Babsi! 😊

(Sonntag, 28.7.2024)

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