Teil der Familie

Veröffentlicht am 29. August 2023 um 06:07

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Hach, ja dieser Tag heute... Einfach nur unglaublich schön und zeigt einem wieder, wie wertvoll reisen ist. Was hab ich gemacht?
Ich fuhr am Vormittag in Puerto Viejo ab und kam mit dem Bus fünf Stunden später in San José an. Alleine die Fahrt hierher bescherte mit teils Gänsehaut - der Regenwald in den Bergen kann schon was, vor allem, wenn sich ein bisschen Nebel dazumischt. 💚

In der Hauptstadt angekommen setzte ich mich in ein Taxi (Internet für Uber hatte ich ja nicht) und führte mit dem Fahrer ein sehr nettes Gespräch, bis wir endlich bei meiner alten Sprachschule angekommen sind. "Maximo Nivel", da wo vor 6 Jahren alles angefangen hatte. Vier Wochen lernte ich hier unter der Woche Spanisch und wohnte bei einer Gastfamilie außerhalb des Zentrums. Und die wollte ich mit einem Besuch überraschen! Die Adresse dazu holte ich mir hier in der Schule. Das WiFi nutzte ich, um mir ein Uber zu bestellen und nachdem ich Blumen gekauft hatte - heute war genau Muttertag - ging's los. Was war ich aufgeregt.

Das Tor zum Haus hab ich gleich wieder erkannt - nur leider kam ich nicht rein. Glocke gab's keine und wenige Meter von mir entfernt wurde lautstark auf der Straße gearbeitet. Es hörte mich also auch keiner, als ich am Tor rüttelte. Ein Bauarbeiter erbarmte sich irgendwann um mich, fragte, wen ich suchen würde und rief dann mit der Lautstärke eines Elefantenbullen durch die Gitterstangen. Mit Erfolg - der Sohn der Familie kam nach draußen und ließ mich rein! Yeeey!
Yami war gerade noch mit einem Einkauf beschäftigt, aber James brachte mich gastfreundlich inzwischen im Esszimmer unter. Alles sah noch ganz gleich aus. Zu Beginn konnte er sich nicht an mich erinnern (eh klar, die bringen jedes Jahr hunderte Leute unter), das änderte sich aber rasch, als ich den Namen nannte. "Barbara? From Australia?", nahe dran, Austria, ja. "Wir haben noch dein Bild, das du von unseren Hunden gemalt hast!", meinte er strahlend, ging in ein Nebenzimmer und brachte tatsächlich die Zeichnung von vor 6 Jahren mit! 😄 Sogar eingerahmt, mit den beiden Hunden Sky und Pooky darauf.

Wir tratschten noch bis Yami endlich nach Hause kam. Mit den Blumen in der Hand trat ich ihr entgegen und wurde herzlich umarmt. Sie erinnerte sich noch ganz genau an mich und auch an den Rest der Truppe, der damals mit mir hier untergebracht war. Hier lernte ich damals übrigens auch Debbie aus New York kennen, bei der ich im Folgejahr dann zu Besuch sein durfte. Auch Victor, ihr Mann, kam zu uns dazu. Wie schön, ich fühlte mich etwas wie zuhause angekommen.

Nach Saft und Kuchen lud mich Yami zum Abendessen ein. Und während sie kochte durfte ich mich in einem Schlafzimmer ausruhen, welches sie extra für mich richtete. Wie lieb sie doch ist! ❤️

Ich war richtig traurig, als es dann nach dem Essen (wir aßen zusammen mit den aktuell untergebrachten Gästen) Zeit wurde mich zu verabschieden. Mein Flieger nach Kolumbien wartete. Oder eben auch nicht, also ab ins nächste Uber. Ein Abschiedsfoto durfte nicht fehlen und da ich "Teil der Familie" sei, dürfte ich jederzeit wieder auf Besuch kommen. Pipi in den Augen. 🥺

Aber die Reise muss weitergehen und obwohl dieser Abschied schwer fiel, freute ich mich schon irrrrsinnig auf Kolumbien! Da ist dann erst was los, ich sag's euch- bis demnächst! 🙌🏻

(15. August 2023)

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