Kokosnuss Charly

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Nach einigen Tagen im Dschungel und einer kurz darauf folgenden Lebensmittelvergiftung bin ich wieder hier. 🥴 Doch nochmal kurz ein Stück zurück. 

Drei Nächte waren es hier in Puerto Viejo, Costa Rica. Es ist mein drittes Mal hier und den Großteil des Landes hab ich schon gesehen - nur eben diesen abgelegenen Ort noch nicht. Da er sich sehr nahe an der Grenze zu Panama befindet, schlug jetzt die goldene Stunde. Unbedingt anschauen wollte ich mir den Strand Punta Uva und einen Nationalpark.

Ein Bus brachte mich zum Nationalpark Cahuita - bzw. in dessen Nähe. Ich fragte mir meinen Weg durch den Ort und fand bald den ersten Wegweiser. Beim Eingang stellte ich fest, dass dieser Nationalpark einer der wenigen in Costa Rica ist, wo man gratis reinkommt. Und dann kann man nach Belieben Ewigkeiten im Dschungel - parallel zum Strand - dahinspazieren. Was die versprochene Artenvielfalt angeht haben sie im Internet nicht zu viel versprochen: Gleich am Anfang sah ich ein Faultier, einige Äffchen schwangen sich elegant von Ast zu Ast und die ersten Schmetterlinge kreuzten den Weg. Später kamen noch Krebse, Vögel, ein Eichhörnchen, ein Leguan (der seine Farbe wechseln konnte!) und ein Agutis dazu. Das Letztere musste ich googeln, bis ich rausfand, was diese Hasenratte wirklich war. Fotos dazu hab ich leider alle auf meiner Kamera, da ich hier minimal zoomen konnte- bisher unzugänglich. 😬

Zum Strand Punta Uva wollte ich ebenso mit dem Bus fahren, verpasste diesen jedoch um drei Minuten und hätte zwei ganze Stunden auf den nächsten warten müssen. Vollbepackt und strandbereit? Neee, lästig... Bevor ich mir ein Tuktuk gönnte, kaufte ich mir bei Charlie eine Kokosnuss - die erste in diesem Urlaub - und führte mit ihm gut 10 Minuten lang ein echt freundliches Gespräch. Die Leute in Costa Rica sind einfach klasse - so herzlich und hilfsbereit. 

Der Strand Punta Uva ist an sich sehr schön, aber die starken Wellen machen es echt schwer, im Meer zu schwimmen. Irgendwann verabschiedete ich mich in den Schatten und packte meine mitgebrachten Malsachen aus. Die 10km Rückweg ging ich übrigens, da ich hörte, dass der nächste Bus noch über eine Stunde brauchen würde. Wäre ja nicht ich, wenn ich nicht wieder irgendwo rumhirschen würde. Kein Gehsteig, aber aufmerksame Autofahrer, alles gut.

Zur Unterkunft: Die Küche war echt so gut ausgestattet, wie in noch keinem anderen Hostel zuvor, und somit waren Porridge, Joghurtschüssel und Nudeln mit Soße kein Problem. Sogar ein Backrohr und ne Küchenmaschine gab es hier. Jeder, der schon mal backpacking gemacht hat, weiß, wie verrückt das ist. Ansonsten war es hier im Hostel leider nicht so toll, da kaum einer allein anreiste und das Knüpfen von Kontakten unmöglich schien. 
Abends setzte ich mich zweimal ins "Hot Rocks", ein Nachtlokal. Hier gab es Livemusik und man konnte Paaren dabei zusehen, wie sie das Tanzbein schwangen. Selbst wird man nicht aufgefordert - ist eben nicht Kolumbien hier. 😉

Abends, als ich das Hot Rocks ein letztes Mal besuchte, wurde ich übrigens von einem Typen vor dem Eingang gefragt, ob ich Gras für ihn hätte. Puerto Viejo gilt ja als "Hippie Ort" und dementsprechend liegt auch oft ein bestimmter Duft in der Luft. Aber nein - ich bin hier bestimmt nicht die Grasdealerin. 😂 Als es später zu schütten begann und ich mich vom Außenbereich nach drinnen setzte, kam er zufällig nochmal vorbei. Und er begrüßte mich mit den Worten: "Hey, da ist ja mein Marihuanamädchen" - so lautstark, dass sich einige Leute zu mir umdrehten. Danke aber auch. 😅

Das Ticket für die Weiterreise in die Hauptstadt musste ich mir schon am Vortag organisieren, da die Busse angeblich sehr voll werden und man spontan vielleicht vor verschlossenen Türen stehen würde. Mein Flug würde dann von San José nach Kolumbien gehen. Was ich davor aber noch unbedingt zu erledigen hatte, lest ihr im nächsten Beitrag! ☺️
Grüße, eure Babsi!

(Nachtrag für 13. Und 14. August 2023)