Geschichtenstunde

Veröffentlicht am 7. August 2023 um 18:42

Liebes Tagebuch, liebe Leute! 

Da ich es mir gerade im Nachtbus gemütlich gemacht habe (ich hoffe weiterhin inbrünstig, dass der Sitzplatz neben mir frei bleibt 🤞🏻), schreibe ich euch doch gleich, was ich heute so alles gesehen habe. 😉
Wie erwartet habe ich diese Nacht besonders gut geschlafen - das war auch bitternötig! Selbst die laute Partymusik und der Bass, der die Fenster hinter mir vibrieren ließ, konnten mich nicht davon abhalten knapp 10 Stunden Schneewittchenschlaf zu halten. Da ich um 6 Uhr bereits mehr als ausgeschlafen war, beschloss ich gleich an meiner Website und meinem Blog zu arbeiten, was mich sogleich drei Stunden Zeit kostete. Erledigt.

Erst diese Morgen machte ich mir ein Bild vom Rest des Hostels. Ich denke auf so fein und dicke Hose hat bisher noch keines gemacht - schaut euch mal die Fotos dazu an. 😅 Mir waren ein sauberes Zimmer und eine saubere Dusche wichtig und beides wurde erfüllt. Noch dazu gab es im "Magnolia Inn" gratis Trinkwasser aus einem Wassertank und einen überaus freundlichen Rezeptionisten. Letzterer erklärte mir den Weg zum nächsten Minimarkt, welcher mir eine Simkarte verkaufen würde. Bargeld hatte ich noch keins, konnte aber mit Karte bezahlen. Generell bezahlt man hier in US-Dollar. Nur Kleingeld gibt es in der Landeswährung Balboa. Die Simcard kostete mich 17 Dollar für zwei Wochen (also ca. halb soviel wie am Flughafen) Internet. Ich bekam auch einen kleinen Einblick in die Altstadt und spazierte an einem Hauptplatz mit lauter Musik, einem kleinen Markt und einer schönen Kirche vorbei.
(Okay, da mir jetzt im Bus doch recht übel wird mach ich mal eine kleine Schreibpause 🤢)

Weiter geht's. Ich hatte inzwischen schon einen Plan für den Ablauf dieses Tages entwickelt. Um eine weitere teure Nacht im Hostel zu sparen, würde ich einen Nachtbus in den Norden des Landes nehmen. (Zuerst wollte ich fliegen, doch diese Möglichkeit mit Bus und Fähre spart mir ziemlich viel Geld. )

Der Rezeptionist meinte, dass man das Ticket besser am Vormittag kaufen solle, da abends alle drei vorhandenen Busse voll sein könnten. Also führte mich mein erster Weg im Uber zum Busbahnhof Albrook. Online gibt's die Tickets nämlich nicht. Ich holte mir also für 27 Dollar mein Ticket (nachdem ich 3x (!) am richtigen Stand vorbeigelaufen war) und aß im nahegelegenen Shoppingcenter etwas zu Mittag. In diesem riiiesen Einkaufszentrum fand ich es übrigens ganz schlimm. Keine Schilder mit Auflistung und Wegbeschreibung zu den einzelnen Shops,  sondern einfach mal 700 (!) Shops komplett durcheinander gewürfelt. Und mit durcheinander mein ich, dass man hier sogut wie alles findet. Du stinkst? Duschgel. Bist hungrig? Burger. Willst ins Wasser? Taucheranzug. Hast es gerne gemütlich? Neues Sofa. Und genug vom Fahrradfahren? Kauf dir hier doch ein neues Auto.

Viel zu viel für mich. Ich konnte ja kaum den Ausgang wieder finden. Wie denn auch? Ist ja nix beschriftet. Also bestellte ich mir lieber gleich mein nächstes Uber zum Startpunkt meiner Hop on Hop Off Bustour. Das war doch ein guter Weg, um möglichst viel von der Stadt an nur einem Tag zu sehen. 
Ich setzte mich gleich aufs obere Deck. Kopfhörer gab es leider nicht, dafür würde heute wer persönlich informieren - auch auf Englisch, versicherte mir der Fahrer. Tja, was soll ich sagen, die ersten 20 Minuten wurde auf mich vergessen und das Spanisch war durch die rauschenden Lautsprecher - umgeben vom Busdröhnen- komplett unverständlich. Irgendwann kam die Dame herauf und entschuldigte sich: Ab jetzt würde sie auch auf Englisch berichten. No problema. 

Ich hörte einiges über die Geschichte von Panamá. Entdeckt von Christopher Kolumbus wurde das Land von den Spaniern aufgebaut, hatte viele Probleme mit Piraten und wurde einst ein Mitgliedsstaat von Großkolumbien. Die Hauptstadt wurde anschließend lange von der US Armee besetzt. An dem größten US Stützpunkt kamen wir direkt vorbei - ein Wahnsinn, in wievielen Gebäuden die Amerikaner hier teilweise mit ihren Familien, Sack und Pack wohnten! Heute stehen die großen Häuser nicht leer, sondern werden für verschiedene Zwecken genutzt.

Nach der erneuten Unabhängigkeit des Landes bauten die Amerikaner den weltberühmten Panama Kanal, um beide Ozeane, den Atlantik und den Pazifik, miteinander zu verbinden und den Warentransport innerhalb Amerika und nach Europa zu erleichtern. 1914 wurde diese 82km lange "Wasserstraße" eröffnet und ermöglicht aktuelle 14.000 Schiffen jährlich die Durchfahrt. Aufgrund des großen Verkehraufkommens wird gerade daran gearbeitet, ihn nochmals zu erweitern. Habt ihr gewusst, dass der Kanal erst seit dem Jahr 2000 in Besitz Panamas ist und damit erst dem eigenem Land Profit einbringt? Zuvor hamsterten die Amis alles ein. Ist doch verrückt. 😅

Jetzt aber genug Geschichtenstunde hier! Ich wünsch euch einen schönen Nachmittag und berichte demnächst, was die Stadt noch so für mich bereithielt! 😉

Grüße, eure Babsi!
(Sonntag, 6. August 2023)

Ps. Einige Fotos hab ich mit meiner Kamera gemacht, nur hab ich keinen Adapter mehr - könnte also etwas dauern, bis ich die restlichen Fotos nachreichen kann! :) 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.